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Call-Eckdaten
Verbesserte Vorbereitung und Bewältigung von Ereignissen mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit oder unerwarteten Ereignissen
Call Nummer
HORIZON-CL3-2022-DRS-01-02
Termine
Öffnung
01.07.2022
Deadline
23.11.2022 17:00
Förderquote
100%
Budget des Calls
€ 10.000.000,00
Geschätzter Beitrag der EU pro Projekt
€ 5.000.000,00
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Call-Inhalte
Call-Ziele
Die Risikolandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Angesichts neuer und aufkommender Risiken und Risikoverstärker wie Klimawandel, Cyber-Bedrohungen, Infektionskrankheiten und Terrorismus müssen sich die Länder auf unerwartete und schwer vorhersehbare Ereignisse einstellen und vorbereiten.
Auf europäischer Ebene gibt es jedoch weder eine einheitliche Definition noch eine einheitliche Methodik zur Charakterisierung von HILP und unerwarteten Ereignissen, was zu unterschiedlichen Auswirkungsskalen und einer mangelnden Vergleichbarkeit der Risikoeinstufungen zwischen den nationalen Risikobewertungen führt. Risiken mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit (HILP/Hi-Lo) können verstanden werden als "Ereignisse oder Vorfälle, die nicht ohne weiteres vorhersehbar sind, zufällig und unerwartet eintreten und unmittelbare Auswirkungen und erhebliche Folgen haben". Sie können sich nicht nur als einmalige, öffentlichkeitswirksame Krisen und Megakatastrophen manifestieren (z. B, Atomunfall in Fukushima Daiichi, Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull, Terroranschlag vom 11. September 2001 in den USA und COVID-19-Pandemie), sondern auch als weniger bekannte, anhaltende Ereignisse mit ebenso schwerwiegenden Auswirkungen wie Überschwemmungen, Dürren und Wirbelstürme, auf die aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens oder der hohen Kosten für Abhilfemaßnahmen keine oder nur unzureichende Vorbereitungen getroffen werden.
Ereignisse mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit (HILP) und ihre Kaskadeneffekte stellen Regierungen, Unternehmen und Entscheidungsträger vor zahlreiche Herausforderungen. Dazu gehört auch die Festlegung der Verantwortlichkeiten bei der Vorbereitung sowohl auf einzelne Schocks als auch auf langsam verlaufende Trends (z. B. globale Erwärmung, Kipppunkte, Anstieg des Meeresspiegels), die tendenziell ihr Ausmaß und ihre Häufigkeit erhöhen. Mit der Überarbeitung des Beschlusses 1313/2013/EU über ein Katastrophenschutzverfahren der Union im Jahr 2019 wurde die Aufmerksamkeit auf Risiken und Ereignisse mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit gelenkt, so dass die Mitgliedstaaten nun verpflichtet sind, gegebenenfalls Präventions- und Bereitschaftsmaßnahmen zu ergreifen, und die EU die Kapazitäten für die Reaktion auf Ereignisse mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit über rescEU vollständig finanziert.
Um das richtige Gleichgewicht zwischen der Planung für bestimmte "bekannte" Ereignisse und der Entwicklung allgemeiner Reaktionen auf seltene oder unerwartete Ereignisse zu finden, sollte die Forschung die Antizipation und Bewältigung von Schockereignissen unterstützen, indem sie die Planungsprozesse verbessert, umfassendere Risiko- und Ungewissheitsrahmen schafft, die solche Ereignisse erfassen, die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen und die Reaktionen auf Schocks verbessert und die Kommunikation im Krisenfall intensiviert.
Die Vorbereitung auf und die Bewältigung der Folgen eines HILP-Ereignisses wird in erster Linie von der Entwicklung eines besseren Verständnisses neuer und aufkommender Risiken profitieren, neben dem erforderlichen Risikoverständnis, das in den Themen CL3-2021-DRS-01-01 und CL3-2021-DRS-01-02 behandelt wird, und in engem Zusammenhang mit diesen. Es sollte auch nach verbesserten Methoden gesucht werden, um Risikobewerter und Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, diese Risiken zu konzeptualisieren und bedenkenlose Optionen zu entwickeln, um sie zu bewältigen. Ein gründliches Verständnis der in Europa auf nationaler und regionaler Ebene vorhandenen Risikomanagementkapazitäten für die Reaktion auf hochwirksame Risiken mit geringer Wahrscheinlichkeit, denen Europa ausgesetzt sein könnte, würde dazu beitragen, die Bereitschaft auf europäischer Ebene für Risiken zu verbessern, die mehrere Länder gleichzeitig betreffen und die nationalen Reaktionskapazitäten überfordern können. Schließlich kann die Verbesserung der Vorbereitung auf und des Managements von Ereignissen mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit nicht ohne eine erhöhte Widerstandsfähigkeit des Einzelnen erfolgen. In engem Zusammenhang mit dem Thema CL3-2021-DRS-01-02 muss auch erforscht werden, wie die Bürger auf ungewohnte Risiken vorbereitet werden können und welche Informationen während einer Katastrophe oder eines krisenbedingten Notfalls zu verbreiten sind, um Panik, Verwirrung und die Gefahr von Desinformation zu vermeiden.
In Anbetracht des praktischen Charakters dieses Themas sind die Mitgestaltung, Mitentwicklung, Mitverbreitung und Mitbewertung der Forschungsergebnisse unter Einbeziehung der vorgesehenen Endnutzer besonders wichtig.
Dieses Thema erfordert einen effektiven Beitrag der SSH-Disziplinen und die Einbeziehung von SSH-Experten, Institutionen sowie die Einbeziehung von relevantem SSH-Fachwissen, um sinnvolle und signifikante Effekte zu erzielen, die die gesellschaftliche Wirkung der damit verbundenen Forschungsaktivitäten verstärken.
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Erwartete Ergebnisse
- Besseres Verständnis von kurz- und mittelfristigen Ereignissen mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit, sowohl von natürlichen als auch vom Menschen verursachten Gefahren. Diese Perspektiven umfassen kulturelle, gesellschaftliche, regionale, ethische und historische Kontexte. Dies sollte neue und aufkommende Risiken erfassen und benutzerfreundliche Instrumente für Risikobewerter entwickeln, um solche Risiken konzeptuell zu erfassen.
- Verbesserte Methoden/Werkzeuge für die Entscheidungsfindung unter Unsicherheit, um sich auf Ereignisse mit großen Auswirkungen und geringer Wahrscheinlichkeit vorzubereiten. Diese Methoden könnten die Auswirkungen vergangener Ereignisse, Kommunikations- und Sprachkomponenten sowie regionale Besonderheiten berücksichtigen. Sie sollten in enger Zusammenarbeit mit den Endnutzern entwickelt werden, um die Anwendung dieser Instrumente in der Praxis zu optimieren.
- Bessere Vorbereitung auf und Bewältigung von Risiken mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit, die sich die meisten, wenn nicht sogar alle Experten nur schwer vorstellen können (unerwartete Ereignisse), u. a. durch die Entwicklung von "No-regret"-Optionen, die unabhängig von der Ursache verschiedene Arten von Auswirkungen abdecken können.
- Verbesserte Kartierung i) der sozioökonomischen Systeme, die von Ereignissen mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit negativ beeinflusst werden können, und ii) der Systeme, die zur Verwirklichung von Risiken mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit beitragen, indem sie die Anfälligkeit der Gesellschaft erhöhen. Dies würde durch die Ermittlung von Maßnahmen unterstützt, bei denen der Aufbau von Widerstandsfähigkeit am wirksamsten wäre. Diese Identifizierung könnte auf einem eingehenden Verständnis vergangener Ereignisse, einer Kartierung der kulturellen Sensibilitäten der aktuellen Gesellschaften in einem geografischen Raum/Region-Kontext und/oder ihrem ethischen und rechtlichen Kontext beruhen.
- Bessere Vorbereitung auf individueller, lokaler und staatlicher Ebene, u. a. durch die Klärung von Rollen und Zuständigkeiten bei der Bewältigung von Ereignissen mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit. Ein besseres Verständnis der in Europa auf nationaler und regionaler Ebene vorhandenen Kapazitäten für das Risiko- und Resilienzmanagement, um auf hochwirksame Risiken mit geringer Wahrscheinlichkeit reagieren zu können, mit denen Europa möglicherweise konfrontiert wird.
- Entwicklung geeigneter Simulationsinstrumente zur Ermittlung von Gebieten, in denen ein höheres Risiko für das Auftreten von HILP-Ereignissen besteht, und Entwicklung von Bereitschaftsplänen und Managementmechanismen, einschließlich Kommunikation, um die Auswirkungen eines solchen Ereignisses zu bewältigen.
- Kombination qualitativer und quantitativer Strategien, die praktisches und probabilistisches Wissen umfassen, um die Erfolgsquote bei der Identifizierung und angemessenen Überwachung sich schnell entwickelnder Risiken zu potenziellen Ereignissen mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit zu erhöhen
- Eine multidisziplinäre Referenzbibliothek zu HILP-Ereignissen und ihren Auswirkungen würde es ermöglichen, eine Aufzeichnung von Beobachtungen zu erstellen, die dazu beitragen kann, die Auswirkungen und - in Analogie dazu - ähnliche Risiken, die in Zukunft auftreten könnten, zu quantifizieren.
- Übungen zur Erstellung von Szenarien und Stresstests für risikobezogene Praktiken in kritischen Infrastruktursektoren (z. B. Verkehr, Kommunikation, Energie) würden die Bereitschaft verbessern und dazu beitragen, besonders betroffene gesellschaftliche Gruppen zu identifizieren, und gleichzeitig eine rasche finanzielle und praktische Unterstützung ermöglichen, wenn nationale Organisationen überfordert sind oder die Folgen grenzüberschreitend sind. Unabhängige, qualitativ hochwertige Zentren (auf nationaler oder regionaler Ebene) für aktuelle Risikomeldungen und die Bereitstellung wissenschaftlicher Informationen und Kommunikation im Krisenfall - unterstützt von Regierungen, Unternehmen und Industrieverbänden.
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Förderfähigkeitskriterien
Förderregion/-länder
Albanien (Shqipëria), Armenien (Հայաստան), Bosnien und Herzegowina (Bosna i Hercegovina / Босна и Херцеговина), Färöer (Føroyar / Færøerne), Georgien (საქართველო), Island (Ísland), Kosovo (Kosova/Kosovë / Косово), Marokko (المغرب), Moldau (Moldova), Montenegro (Црна Гора), Nordmazedonien (Северна Македонија), Norwegen (Norge), Serbien (Srbija/Сpбија), Tunesien (تونس /Tūnis), Türkei (Türkiye), Ukraine (Україна), Vereinigtes Königreich (United Kingdom)
förderfähige Einrichtungen
Aus- und Weiterbildungseinrichtung, EU-Einrichtung, Forschungseinrichtung inkl. Universität, Internationale Organisation, Kleines und mittleres Unternehmen (KMU), Non-Profit-Organisation (NPO) / Nichtregierungsorganisation (NGO), Private Einrichtung, inkl. privates Unternehmen (privat und gewinnorientiert), Sonstige, Öffentliche Einrichtung (national, regional und lokal; inkl. EVTZ)
verpflichtende Partnerschaft
Ja
Projektpartnerschaft
Rechtspersonen, die ein Konsortium bilden, sind zur Teilnahme an Aktionen berechtigt, sofern das Konsortium Folgendes umfasst
- mindestens eine unabhängige Rechtsperson mit Sitz in einem Mitgliedstaat; und
- mindestens zwei weitere unabhängige Rechtspersonen, die jeweils in verschiedenen Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern ansässig sind.
Dieses Thema erfordert ein multidisziplinäres Konsortium, an dem Vertreter der für dieses Thema relevanten Wissenschaftsbereiche sowie Vertreter der Interessengruppen (sowohl Praktiker als auch politische Entscheidungsträger) beteiligt sind.
förderfähige Nicht-EU-Länder:
- mit Horizont Europa assoziierte Länder
- Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen
Rechtspersonen, die ihren Sitz in Ländern haben, die oben nicht aufgeführt sind, können eine Förderung erhalten, wenn dies in den besonderen Bedingungen der Aufforderung vorgesehen ist oder wenn ihre Teilnahme von der Bewilligungsbehörde als wesentlich für die Durchführung der Maßnahme angesehen wird.
Dieses Thema erfordert die aktive Beteiligung von Organisationen, die Bürger oder Gemeinschaften vertreten, von Organisationen, die Praktiker (Erst- und/oder Zweithelfer) vertreten, sowie von lokalen oder regionalen Behörden und Einrichtungen des privaten Sektors.
weitere Förderkriterien
Es wird erwartet, dass die Aktivitäten bis zum Ende des Projekts TRL 4-5 erreichen.
Um ein ausgewogenes Portfolio zu gewährleisten, werden die Finanzhilfen nicht nur für die Anträge in der Reihenfolge der Rangfolge gewährt, sondern zumindest auch für die Anträge, die innerhalb der festgelegten Themen am höchsten eingestuft sind, sofern die Anträge alle Schwellenwerte erreichen.
Zusatzinformationen
Themen
Zusätzliche Informationen
Seitenbegrenzung und Layout des Antrags:
Das Antragsformular besteht aus zwei Teilen:
-
Teil A direkt online auszufüllen (administrative Informationen, das zusammengefasste Budget, aufrufspezifische Fragen, usw.)
-
Teil B aus dem Einreichungssystem des Portals herunterzuladen, auszufüllen und als PDF im System wieder hochzuladen; max. Seitenzahl: 45 Seiten
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