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Call-Eckdaten
Verbesserte Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle von Daten, die bei der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit dem Risikomanagement von Naturgefahren, Unfällen und CBRN-Ereignissen verwendet werden
Call Nummer
HORIZON-CL3-2022-DRS-01-03
Termine
Öffnung
01.07.2022
Deadline
23.11.2022 17:00
Förderquote
70%
Budget des Calls
€ 10.000.000,00
Geschätzter Beitrag der EU pro Projekt
€ 5.000.000,00
Link zum Call
Link zur Einreichung
Call-Inhalte
Call-Ziele
Das Risikomanagement von Naturgefahren und CBRN-E-Ereignissen stützt sich in hohem Maße auf die verfügbaren Daten, wobei die durch den Klimawandel und die Erddynamik bedingten Unsicherheiten berücksichtigt werden. Die Fundiertheit von Entscheidungen beruht auf der Qualität der Daten, was es rechtfertigt, dass kontinuierliche Anstrengungen zur Verbesserung der Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle unternommen werden, insbesondere im Bereich der Naturgefahren und des CBRN-E. In vielen Fällen werden Messdaten, die zur Entscheidungsfindung herangezogen werden, in den Bereichen des Krisenmanagements nur selten in Frage gestellt und/oder die Mechanismen zum systematischen Nachweis ihrer Qualität sind noch unterentwickelt (z. B. im Falle von Stoffen krimineller Natur wie biologischen Toxinen). Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle (QA/QC) unterliegen standardisierten Verfahren wie der EN 45000-Reihe, die Anforderungen an Laboreinrichtungen, Analysetechniken und Kriterien für analytische Leistungen (z. B. Genauigkeit, Wiederholbarkeit, Nachweisgrenzen usw.) enthält und in Bereichen wie Umwelt (einschließlich Wasser), Lebensmittel und Gesundheit gut umgesetzt wird. In anderen Bereichen, in denen Überwachungsdaten physikalischer, chemischer oder biologischer Art im Zusammenhang mit der Risikobewertung natürlicher Gefahren wie Klimabedrohungen und Pandemien, vom Menschen verursachter (unfallbedingter) Risiken (z. B. chemische Stoffe in Seveso-ähnlichen Umgebungen) oder terroristischer Bedrohungen (z. B. chemische oder biologische Toxine, die zu kriminellen Zwecken eingesetzt werden) benötigt werden, sind die QS/QC-Regeln weit weniger bekannt und werden weniger befolgt. Insbesondere der systematische Vergleich von Messverfahren im Zusammenhang mit der Risikobewertung natürlicher Gefahren (einschließlich der Gesundheit) und CBRN-E-Daten ist nicht weit verbreitet, und es fehlen häufig Referenzdaten oder -materialien. Jüngste Entwicklungen haben zur Erprobung von Eignungsprüfungsprogrammen für biologische Toxine mit potenziellem Bioterrorismusrisiko geführt, doch gibt es auf europäischer Ebene noch keinen allgemeinen Rahmen für die Überprüfung der Datenqualität und die Kontrolle der Leistung von Laboratorien und Analysetechniken (auch nicht anhand von direkt im Feld erhobenen Messdaten). Es besteht daher die Notwendigkeit, den Bedarf an QS/QK-Entwicklungen in relevanten Bereichen zu bewerten, in denen die Qualität physikalischer, chemischer und biologischer Messdaten unzureichend überprüft wird, und ein geeignetes EU-weites Konzept zur Verbesserung und zum Nachweis dieser Qualität zu entwickeln, um so die Rückverfolgbarkeit und Vergleichbarkeit der in ganz Europa verwendeten Daten für eine fundierte risiko- und evidenzbasierte Entscheidungsfindung sicherzustellen.
Auf europäischer Ebene gibt es jedoch weder eine einheitliche Definition noch eine einheitliche Methodik zur Charakterisierung von HILP und unerwarteten Ereignissen, was zu unterschiedlichen Auswirkungsskalen und einer mangelnden Vergleichbarkeit der Risikoeinstufungen zwischen den nationalen Risikobewertungen führt. Risiken mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit (HILP/Hi-Lo) können verstanden werden als "Ereignisse oder Vorfälle, die nicht ohne weiteres vorhersehbar sind, zufällig und unerwartet eintreten und unmittelbare Auswirkungen und erhebliche Folgen haben". Sie können sich nicht nur als einmalige, öffentlichkeitswirksame Krisen und Megakatastrophen manifestieren (z. B, Atomunfall in Fukushima Daiichi, Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull, Terroranschlag vom 11. September 2001 in den USA und COVID-19-Pandemie), sondern auch als weniger bekannte, anhaltende Ereignisse mit ebenso schwerwiegenden Auswirkungen wie Überschwemmungen, Dürren und Wirbelstürme, auf die aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens oder der hohen Kosten für Abhilfemaßnahmen keine oder nur unzureichende Vorbereitungen getroffen werden.
Ereignisse mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit (HILP) und ihre Kaskadeneffekte stellen Regierungen, Unternehmen und Entscheidungsträger vor zahlreiche Herausforderungen. Dazu gehört auch die Festlegung der Verantwortlichkeiten bei der Vorbereitung sowohl auf einzelne Schocks als auch auf langsam verlaufende Trends (z. B. globale Erwärmung, Kipppunkte, Anstieg des Meeresspiegels), die tendenziell ihr Ausmaß und ihre Häufigkeit erhöhen. Mit der Überarbeitung des Beschlusses 1313/2013/EU über ein Katastrophenschutzverfahren der Union im Jahr 2019 wurde die Aufmerksamkeit auf Risiken und Ereignisse mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit gelenkt, so dass die Mitgliedstaaten nun verpflichtet sind, gegebenenfalls Präventions- und Bereitschaftsmaßnahmen zu ergreifen, und die EU die Kapazitäten für die Reaktion auf Ereignisse mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit über rescEU vollständig finanziert.
Um das richtige Gleichgewicht zwischen der Planung für bestimmte "bekannte" Ereignisse und der Entwicklung allgemeiner Reaktionen auf seltene oder unerwartete Ereignisse zu finden, sollte die Forschung die Antizipation und Bewältigung von Schockereignissen unterstützen, indem sie die Planungsprozesse verbessert, umfassendere Risiko- und Ungewissheitsrahmen schafft, die solche Ereignisse erfassen, die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen und die Reaktionen auf Schocks verbessert und die Kommunikation im Krisenfall intensiviert.
Die Vorbereitung auf und die Bewältigung der Folgen eines HILP-Ereignisses wird in erster Linie von der Entwicklung eines besseren Verständnisses neuer und aufkommender Risiken profitieren, neben dem erforderlichen Risikoverständnis, das in den Themen CL3-2021-DRS-01-01 und CL3-2021-DRS-01-02 behandelt wird, und in engem Zusammenhang mit diesen. Es sollte auch nach verbesserten Methoden gesucht werden, um Risikobewerter und Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, diese Risiken zu konzeptualisieren und bedenkenlose Optionen zu entwickeln, um sie zu bewältigen. Ein gründliches Verständnis der in Europa auf nationaler und regionaler Ebene vorhandenen Risikomanagementkapazitäten für die Reaktion auf hochwirksame Risiken mit geringer Wahrscheinlichkeit, denen Europa ausgesetzt sein könnte, würde dazu beitragen, die Bereitschaft auf europäischer Ebene für Risiken zu verbessern, die mehrere Länder gleichzeitig betreffen und die nationalen Reaktionskapazitäten überfordern können. Schließlich kann die Verbesserung der Vorbereitung auf und des Managements von Ereignissen mit hoher Auswirkung und geringer Wahrscheinlichkeit nicht ohne eine erhöhte Widerstandsfähigkeit des Einzelnen erfolgen. In engem Zusammenhang mit dem Thema CL3-2021-DRS-01-02 muss auch erforscht werden, wie die Bürger auf ungewohnte Risiken vorbereitet werden können und welche Informationen während einer Katastrophe oder eines krisenbedingten Notfalls zu verbreiten sind, um Panik, Verwirrung und die Gefahr von Desinformation zu vermeiden.
In Anbetracht des praktischen Charakters dieses Themas sind die Mitgestaltung, Mitentwicklung, Mitverbreitung und Mitbewertung der Forschungsergebnisse unter Einbeziehung der vorgesehenen Endnutzer besonders wichtig.
Dieses Thema erfordert einen effektiven Beitrag der SSH-Disziplinen und die Einbeziehung von SSH-Experten, Institutionen sowie die Einbeziehung von relevantem SSH-Fachwissen, um sinnvolle und signifikante Effekte zu erzielen, die die gesellschaftliche Wirkung der damit verbundenen Forschungsaktivitäten verstärken.
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Erwartete Ergebnisse
- Bewertung des Bedarfs an Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle (QA/QC) für physikalische, chemische und biologische Parameter in Bereichen, in denen es keine systematischen Qualitätskontrollen vor der Entscheidungsfindung in den Bereichen Naturgefahren und CBRN-E gibt.
- Auf der Grundlage früherer Erfahrungen organisierte Vergleiche zwischen Laboratorien und Instituten auf EU-Ebene, die für die Bereitstellung von Daten für risiko- und evidenzbasierte Entscheidungen zuständig sind, um die Vergleichbarkeit der weltweit produzierten Daten zu bewerten.
Erstellung von Referenzmaterialien und möglichen Zertifizierungssystemen für die systematische Überprüfung der Leistung von Laboratorien und Methoden für die Überwachung von Daten, die für die risiko- und evidenzbasierte Entscheidungsfindung verwendet werden und für die es nicht ohne weiteres etablierte Systeme gibt.
Förderfähigkeitskriterien
Förderregion/-länder
Albanien (Shqipëria), Armenien (Հայաստան), Bosnien und Herzegowina (Bosna i Hercegovina / Босна и Херцеговина), Färöer (Føroyar / Færøerne), Georgien (საქართველო), Island (Ísland), Kosovo (Kosova/Kosovë / Косово), Marokko (المغرب), Moldau (Moldova), Montenegro (Црна Гора), Nordmazedonien (Северна Македонија), Norwegen (Norge), Serbien (Srbija/Сpбија), Tunesien (تونس /Tūnis), Türkei (Türkiye), Ukraine (Україна), Vereinigtes Königreich (United Kingdom)
förderfähige Einrichtungen
Aus- und Weiterbildungseinrichtung, EU-Einrichtung, Forschungseinrichtung inkl. Universität, Internationale Organisation, Kleines und mittleres Unternehmen (KMU), Non-Profit-Organisation (NPO) / Nichtregierungsorganisation (NGO), Private Einrichtung, inkl. privates Unternehmen (privat und gewinnorientiert), Sonstige, Öffentliche Einrichtung (national, regional und lokal; inkl. EVTZ)
verpflichtende Partnerschaft
Ja
Projektpartnerschaft
Dieses Thema erfordert die aktive Beteiligung von mindestens 5 akkreditierten Messinstituten/Laboratorien, die für die Lieferung von Daten an die für das Risikomanagement zuständigen Entscheidungsbehörden zuständig sind, als Begünstigte. Diese Teilnehmer müssen aus mindestens 3 verschiedenen EU-Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern kommen.
förderfähige Nicht-EU-Länder:
- mit Horizont Europa assoziierte Länder
- Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen
Rechtspersonen, die ihren Sitz in Ländern haben, die oben nicht aufgeführt sind, können eine Förderung erhalten, wenn dies in den besonderen Bedingungen der Aufforderung vorgesehen ist oder wenn ihre Teilnahme von der Bewilligungsbehörde als wesentlich für die Durchführung der Maßnahme angesehen wird.
Dieses Thema erfordert die aktive Beteiligung von Organisationen, die Bürger oder Gemeinschaften vertreten, von Organisationen, die Praktiker (Erst- und/oder Zweithelfer) vertreten, sowie von lokalen oder regionalen Behörden und Einrichtungen des privaten Sektors.
weitere Förderkriterien
Es wird erwartet, dass die Aktivitäten bis zum Ende des Projekts TRL 6-8 erreichen.
Um ein ausgewogenes Portfolio zu gewährleisten, werden die Finanzhilfen nicht nur für die Anträge in der Reihenfolge der Rangfolge gewährt, sondern zumindest auch für die Anträge, die innerhalb der festgelegten Themen am höchsten eingestuft sind, sofern die Anträge alle Schwellenwerte erreichen.
Zusatzinformationen
Themen
Zusätzliche Informationen
Seitenbegrenzung und Layout des Antrags:
Das Antragsformular besteht aus zwei Teilen:
-
Teil A direkt online auszufüllen (administrative Informationen, das zusammengefasste Budget, aufrufspezifische Fragen, usw.)
-
Teil B aus dem Einreichungssystem des Portals herunterzuladen, auszufüllen und als PDF im System wieder hochzuladen; max. Seitenzahl: 70 Seiten
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